Herz und Psyche
Klinikum Nürnberg und Herzhilfe informieren über Hintergründe
Psychischer Stress ist ein Risikofaktor für Herzinfarkte, Schlaganfälle und allgemeine Herzbeschwerden. Umgekehrt kann eine Herzerkrankung Ängste und Depressionen auslösen. Über den Zusammenhang von Körper und Seele bei der Herzgesundheit informierte das Klinikum Nürnberg gemeinsam mit der Nürnberger Herzhilfe am 17. Juni 2024 bei einer Patientenveranstaltung.
Die Wechselwirkung von Körper und Seele bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen war Thema der Patientenveranstaltung „Herz und Psyche“ der Nürnberger Herzhilfe, die im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Vereins stattfand und allen Interessierten offenstand.
Es referierten Prof. Dr. Christiane Waller, Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg und Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie am Klinikum Nürnberg.
Die seelische Gesundheit und die Herzgesundheit stehen in enger Beziehung, dafür kennt die Medizin inzwischen viele wissenschaftliche Belege. „Die Zusammenhänge zwischen Seele und Körper bei Herzpatientinnen und -patienten sind messbar, die Beschwerden sind real“, sagt Chefärztin Prof. Dr. Christiane Waller. Als Beispiel nennt sie die stressbedingte Kardiomyopathie, auch Broken-Heart-Syndrom genannt. Der massive Ausstoß von Stresshormonen führt zu Symptomen, die einem Herzinfarkt ähneln und im schlimmsten Fall zum Tod führen können.
Die Fachärztin für Psychosomatische Medizin ist auch Kardiologin; mit dem Feld der Psychokardiologie befasst sie sich seit langem. Aktuell baut sie gemeinsam mit Herrn Prof. Pauschinger und seiner Abteilung die psychokardiologische Betreuung und Behandlung von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen am Klinikum Nürnberg aus. Der Bedarf ist hoch, zählen doch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Gründen für eine Krankenhauseinweisung.
Zum Thema spricht außerdem Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Kardiologie und stellvertretender Vorsitzender der Nürnberger Herzhilfe. Er unterstützt eine ganzheitliche Betrachtungs- und Behandlungsweise von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Psychische Faktoren und Herzgesundheit stehen in engem Zusammenhang – unabhängig davon, was Ursache und was Wirkung ist.“ Die Klinik für Kardiologie am Klinikum Nürnberg behandelt in Zusammenarbeit mit der Klinik für Herzchirurgie und dem Institut für Radiologie Menschen mit Herzklappen- und Herzmuskelerkrankungen, Durchblutungsstörungen des Herzens und Herzrhythmusstörungen.
Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt auch die Nürnberger Herzhilfe e. V., die neben Informations-veranstaltungen gemeinsame Unternehmungen wie etwa Herzwandertage anbietet. Ziele sind der niedrigschwellige Austausch zwischen Ärzten, Ärztinnen, Pflegekräften und Betroffenen jenseits des Klinikalltags und praktische Anregungen für eine herzgesunde Lebensweise.